„The Label changes the way you interact with arrangements - express your true selves in every moment and convince. // Das Label verändert die Art und Weise, wie du mit Arrangements umgehst – zeige dein wahres Selbst in jedem Moment und überzeuge.“
Wer die Vision des Labels einmal skizziert wird ein Spektrum an Vielfalt sehen. Authentisch und wandelbar. Die Entwicklung von Oberflächen und unterschiedlichen Struktureigenschaften sollen immerzu neue Lösungsansätze für Designs und Funktion liefern.
INTERVIEW MIT SOPHIE SCHRAMEK VON [SCHRAMEK]
- Kurze Zusammenfassung: 3 Sätze über dich und dein Unternehmen.
Ich bin Sophie Schramek und hab am 22.02.2022 mein Label [SCHRAMEK] gegründet. Vorerst ist es ein Fashionlabel, wobei ich es immer sehr gerne als Designlabel bezeichne.
Die war schon immer da. Das hat sich allein schon durch meine sehr kreative Familie entwickelt und ich wollte schon immer etwas Kreatives machen. Mode lag mir irgendwie generell sehr nahe.
- Warum hast du dich selbstständig gemacht?
Ich möchte mich selbst und meine Idee verwirklichen. Ich bin der Meinung, dass mein Stil ein Mix aus wiederum anderen Stilen ist, die man sieht und kennt. Ich denke dafür gibt es eine recht große Zielgruppe.
- Warum hast du alleine gegründet?
Aktuell bin ich noch alleine. Erstmal möchte ich es klarer definieren, ein bisschen sammeln und selbst noch herausfinden, wohin es gehen soll. Parallel sitze ich bereits an der Planung für bestimmte Bereiche, Step by Step, jemanden dazu zu holen. Es ist einfach so viel, was man gar nicht selber bewältigen kann. Vor allem gibt es ja nicht nur den Bereich des Kreativen und Gestaltens - was ja wirklich meine Leidenschaft ist - es hängt so viel mit dran, wovon ich mich irgendwann lösen und das abgeben möchte.
- Was ist deine Vision für dein Unternehmen?
Ständiges entwickeln, Neues lernen auch mit und von meiner Community und meinen Kunden, wachsen und meine Alleinstellungsmerkmale noch intensiver ausdrücken können. Meine Vorstellung ist es mit dem Kunden zu wachsen und neugierig zu schauen wo es hingeht.
- Wie sieht dein Gründer-Alltag aus?
Teilweise ganz früh aufstehen oder auch mal ein bisschen später, je nachdem wie lang der Vortag ging. Denn ich bin überwiegend ein nachtarbeitender Mensch. Da wird es erst richtig kreativ und mir kommen die besten Ideen und Inspirationen. Dann gehe ich in mein Atelier und ich finde eigentlich immer etwas zu gestalten. Wenn ich zum Beispiel an etwas arbeite und nicht weiterkomme, dann wird einfach etwas anderes genommen. Gerade die Abwechslung zwischen Theorie und Praxis liebe ich sehr. An einem Tag habe ich total Lust Schnitte zu konstruieren, an einem anderen möchte ich nur nähen und ausprobieren. Es gibt allerdings auch Tage, da beende ich etwas konzentriert und solche an ich alles mache worauf ich gerade Lust habe. Habe ich eine Idee erstmal im Kopf, dann wird sie getestet und ausprobiert. Das ist das Schöne: man kommt trotzdem jeden Tag weiter. Viele Aufgaben laufen parallel, daher kann ich jeden Tag schauen worauf ich Lust habe. So bekomm ich manche Sachen an dem einen Tag vielleicht besser fertig als an einem anderen.
- Welches Tool ist für dich unverzichtbar?
Illustrator und InDesign und die ganzen Designprogramme. Ohne sie könnte ich nicht vernünftig arbeiten. Sie sind das A und O. Ansonsten nutze ich zur Inspiration natürlich Pinterest und Instagram. Instagram ist mittlerweile ein echtes Tool für michr geworden. Wenn ich mal ausgelaugt bin und mich setze um durchzuatmen, sammle ich nebenbei und unterbewusst auf Instagram. Dort habe ich ein riesengroßes Portfolio. An einem ganz anderen Tag sag ich mir: “Ich mach jetzt was komplett Neues”, weil etwas daraus hängen geblieben ist, eine Inspiration. Darüber hinaus natürlich auch der Austausch mit realen Menschen. Das würde ich auch als Tool bezeichnen. Es ist essenziell im Austausch zu sein und offen für neue Einflüsse.
- Wie hast du deine Gründung finanziert?
Ich habe mein Leben lang dafür gespart. (lacht) Aktuell habe ich noch eine zweigeteilte Woche. Montag bis Mittwoch arbeite ich in einem Unternehmen im Bereich Marketing und Organisation. Den Rest der Woche widme ich meiner Leidenschaft und meinem eigenen Unternehmen. Ich habe die Möglichkeit mir monatlich ein kleines Taschengeld aus den Ersparnissen auszuzahlen. Hinzu kommen die Maßanfertigungen. Die sorgen für den Flow und für die Möglichkeit wieder neues Material einzukaufen, um Neues zu kreieren und auszutesten. Es wird Neues möglich, wenn durch bestehendes Geld reinkommt. Oder auch durch Wettbewerbe. Allein schon wegen dem Feedback lohnt es sich teilzunehmen.
- Welches Kundenproblem hast du erkannt?
Ich war nie der absolut farbenfrohe Mensch und mein Freundeskreis ähnelt mir in der Hinsicht. Da hört man immer mal: “Die Saisonfarben sind teilweise so schwer miteinander zu kombinieren und es sind einfach nicht meine Farben!” Aus dem Grund bewegen sich meine Designs im Farbspektrum Weiß bis Creme, dazu sanfte Grau Töne. Ich gestalte eher mit Nicht-Farben. Das sind ja wirklich sehr neutrale Nuancen, die man mit jedem Farbton kombinieren kann. Das macht es zusätzlich klassisch. Man kann in diesen Farben zu fast jedem Event gehen. Es behält die Möglichkeit vor in dem Sortiment alles miteinander kombinieren zu können, weil die Farbschattierungen eine gemeinsame Hommage ergeben. Man kann blind in den Kleiderschrank greifen. Das sind die zentralen Aspekte meiner Kollektionen, die Bedürfnisse der Kunden zu befriedigen. Denn darauf zielt es ab, davon lebt es.
- Was willst du mit deiner Gründung erreichen für dich und andere Personen erreichen?
Ich möchte Emotionen wie Wohlgefühl und Selbstsicherheit ermöglichen. Der Kunde soll sich in den Klamotten wohlfühlen und ganz alleine entscheiden ob es jetzt Loungewear sein soll oder eher ein IT-Piece. Es soll möglich sein, dass man aus Alltagskleidung schöpfen und diese mit Unikaten und spezielleren Schnitten und Formen zum Highlight machen kann. Ganz gleich ob für schöne Abende unterwegs, auf der Gala, bei Freunden, auf einer Party; man sollte aus diesen zwei Schienen wählen und neu zusammensetzen können. Die Menschen, allen voran Frauen, sollen sich wohlfühlen. Es soll sie stärken, sie sollen sich gut fühlen und sie sollen mit ihrem Stil genau das ausdrücken können, was sie zu dem Zeitpunkt ausdrücken möchten. Supported oder stark, sie fühlen sich wohl, und strahlen das in meiner Kleidung auch aus.
- Was war dein bisher schönstes Erlebnis in der Selbstständigkeit?
Der Freiraum. Natürlich hat das Studium eine gewissen Freiheit mit sich gebracht, doch es bestand auch aus klaren Aufgaben und Anforderungen. Das war für die fünf Jahre echt cool. Doch wenn man wirklich seinen Weg und seinen Stil gefunden hat, hat man diesen Drang, das zu äußern. Einerseits war das manchmal fast eine Überforderung, andererseits war die Freiheit wirklich anziehend, weil du alles machen konntest. Das zweite ist das Connecten. Menschen kennen lernen, auf dem Weg, dein inneres Drängen nach außen zu tragen und etwas Neues zu erschaffen. Zum einen will ich unbedingt mit Unternehmen der Region zusammenarbeiten. Zum anderen ist es das Treffen mit Freunden aus der Künstlerszene, um an einem komplett freien Abend Grafiken zu erschaffen. Das beides macht es für mich aus: die Freiheit und das Kennenlernen neuer Leute. Es gibt einfach keine Grenzen. Genau das ist das was ich möchte, wonach ich gesucht habe. Es ist einfach mein Leben. Wenn man das machen kann, was man möchte, dann fühlt sich das nicht nach Arbeit an.
- Was war die größte Schwierigkeit?
Anzufangen. Einfach anzufangen, obwohl man diesen riesigen Berg an Aufgaben vor sich hat. Das ist selbst jetzt noch so.
Im Studium konnte ich mich wirklich darauf fokussieren kreativ zu sein, mich ausdrücken und jemandem etwas damit mitzugeben. Das Designen stand im Vordergrund. An einer Gründung hängt noch so viel mehr: die Buchführung, das Rechtliche und das alles auf der sicheren Seite ist. Das ist eine echte Herausforderung, weil man sich durchboxen und Step-by-Step die anstehenden Aufgaben bewältigen muss. Es ist fordernd nicht dabei durchzudrehen, weil es einfach so viel ist und man nicht an alles denken kann. Ich lerne jeden Tag dazu und wachse mit dem komplett mit! Da kommt aus dem nichts die Frage: ”Weißt du denn, dass man dafür eine Lizenz braucht?” Und ich denke nur: “WAS?”
Ich habe mir mittlerweile meine ganz eigenen Etappen eingeteilt und sie mit Deadlines versehen. Das macht es auch aus: das dazulernen und Leute zu finden um zu netzwerken.
- Was gibst du anderen Gründungsinteressierten mit auf den Weg?
Nicht aufhören, wenn man daran glaubt. Es gibt viele Situationen, die einen verunsichern können. Wichtig ist: dranbleiben, festhalten, sich Hilfen im Arbeitsumfeld schaffen, um sich zu motivieren. Die Selbstmotivation ist wichtig. In meinem Atelier finden sich überall Gedanken, Quotes und kleine Rückmeldungen, die ich als Feedback bekommen habe. Solche, die wirklich wissen was darin steckt. Das motiviert mich um auf gar keinen Fall aufzuhören. Mein Tipp ist es durchzuziehen und die Zähne zusammenzubeißen. Das wird! Und wenn es nicht der richtige Weg ist, dann gibt es noch so viele andere Wege zum Ziel. Es ist wichtig flexibel zu bleiben.
- Was fehlt dir im Landkreis Zwickau noch, um dein Unternehmen voranzubringen und um das Gründerökosystem zu stärken?
Stoffläden. Mir fehlen mehr regionale Quellen. Es gab aber auch bereits Austausch mit Produzenten und regionalen Firmen auf Messen, bei denen ich feststellen durfte: “Hey, ihr seid ja gleich hier in der Nähe, das ist ja krass.” Es dürften ruhig mehr Firmen in die Region kommen, die das Kreative unterstützen. Dabei gibt es vermutlich bereits sehr viele mit tollen Konzepten und Ideen. Es fehlt nur an Sichtbarkeit, das geht mir selbst ja auch nicht anders. Zum Arbeiten befinde ich mich in meiner Wohnung oder in meinem Atelier. Mich dort zu finden ist ein Ding der Unmöglichkeit. Es ist gut und wichtig, dass GRÜNDERZEIT dabei unterstützt Kontakte zu knüpfen. Das Kreative muss ans Licht. Allein schon damit man nicht immer erst auf kreative Köpfe aus anderen Regionen zurückgreift. Ich wünsche mir ein kreatives Kollektiv für kurze Wege, und um Ideen direkt in die Tat umsetzen zu können. Es dürfen auch noch viel mehr Möglichkeiten und Veranstaltungen zum Austausch stattfinden. In einem schönen Ambiente Events zu ermöglichen, wo man ganz zwanglos hingehen kann und weiß, da sind ganz viele Leute, die ebenfalls Austausch und Kooperation suchen. Also ich wäre jedes Mal da. (lacht) Man weiß ja nie, was dadurch alles möglich wird. Man braucht einfach einen Platz wo man sich treffen kann. Ich glaub das ist es.
- Wie geht es für dich im Unternehmen weiter?
Genauso wie bisher. (lacht) Ich steuere auf meine gesetzten Deadlines zu. Ob das jetzt die Website ist, die bald online geht oder ein Markenschutz. Vorrangig natürlich geht es mit der Arbeit an meiner Kollektion weiter. Wenn ich nach und nach die notwendigen Dinge abarbeite, kann ich mich auf das Wesentliche konzentrieren: die Bindung zum Kunden und die Präsentation der Kollektion und Teile. Das ist letzten Endes mein größter Wunsch, etwas zu kreieren und weiterzugeben, um jemanden damit glücklich zu machen. Ziel ist es meine Ideen real und greifbar zu machen.
VIELEN DANK FÜR DAS INTERVIEW!